Bei einer Hyperkeratose bildet sich mehr Hornhaut als abgetragen wird. Das kann bei Betroffenen zu erheblichen gesundheitlichen Schwierigkeiten und Schmerzen führen. Was sie bei Verdacht auf Hyperkeratose tun sollten und warum so dringender Handlungsbedarf besteht.
Was ist eine Hyperkeratose?
Hyperkeratose ist eine übermäßig verstärkte Verhornung eines sogenannten Plattenepithels. Das heißt an gewissen Hautpartien findet eine sehr starke Verhornung statt. Das Wort stammt aus dem Griechischen: „hyper“ bedeutet übermäßig und „keratos“ heißt Horn.
Es gibt verschiedene Formen der Hyperkeratose:
- Orthokeratotische Hyperkeratose
- Parakeratotische Hyperkeratose
Diese Form wird auch als Orthohyperkeratose bezeichnet. Es verdickt sich dabei die oberste Schicht der Epidermis bei normaler Verhornung.
Häufig sagt man dazu auch Hyperparakeratose. Es findet eine Verdickung der Oberhautschicht bei einer gestörten Ausdifferenzierung der Keratinozyten statt. Diese sind spezialisierte Zellen der menschlichen Epidermis, welche die Hornsubstanz Keratin herstellen.
Die orthokeratotische Hyperkeratose untergliedert sich wiederum in drei Formen:
- Proliferationshyperkeratose
- Retentionshyperkeratose
- Epidermolytische Hyperkeratose (auch Dyskeratosis follicularis oder follikuläre Hyperkeratose)
Oftmals findet nicht nur eine Verdickung der Hornschicht statt, sondern es lösen sich auch gleichzeitig Zellschichten ab.
Plantare Hyperkeratose an der Fußsohle
Hierbei handelt es sich um eine Verhornungsstörung der oberen Hautschicht, der sogenannten Epidermis, im Bereich der Fußsohle.
Die Ursache einer plantaren Hyperkeratose sind:
- Erbanlagen (genetische Faktoren)
- Infektionen
- mechanische Belastungen
Bei einer planetaren Hyperkeratose muss eine regelmäßige podologische Behandlung erfolgen.
Hyperkeratose an den Händen, Fingern und Nägel
Hyperkeratose kann nicht nur an den Füßen vorkommen, sondern auch an Händen, Fingern und sogar Nägeln. Es kann eine sichtbare Verdickung der Haut bis hin zur Bildung von Hornschwielen oder im Extremfall regelrechten Hörnern, sogenannte Cornu cutaneum, entwickeln.
Hyperkeratose im Gesicht und an der Kopfhaut
Bei einer aktinischen Keratose treten die typischen Anzeichen, also oberflächliche Hautveränderungen in Körperabschnitten, auf, welche dem Sonnenlicht besonders oft ausgesetzt sind. Die Körperabschnitte sind vor allem:
- das Gesicht
- die Stirn
- der Kopf (bei einer Glatze oder bei lichtem Haar)
- die Unterarme
Die ersten Symptome für eine aktinische Keratose sind meist kleine rötliche Flecken oder Punkte. Diese entstehen durch:
- Ausdünnung der Epidermis durch Sonnenschädigung
- Erweiterung der Blutgefäße in dem betroffenen Hautbereich
Nach und nach werden diese Flecken zu rötlichen Papeln (Knötchen), die zirka einen halben bis einen Zentimeter groß sind. Die Verhornung hat meist eine graubraune Farbe. Die betroffenen Hautpartien fühlen sich rau an. Bei einer ausgeprägten Verhornung können sich kleine Hauthörner bilden.
Ursachen für Hyperkeratose
Die Auslöser für eine Hyperkeratose können sehr unterschiedlich sein:
- genetische Veranlagung
- starke UV-Belastung
- Infektionen durch Entzündungen
Man darf eine Hyperkeratose keinesfalls als eine unschöne Banalität abtun, denn eine unbehandelte aktinische Keratose kann beispielsweise zu einem Hautkrebs führen (Spinaliom beziehungsweise Plattenepithelkarzinom).
EXPERTE ENTHÜLLT! ▷ Hyperkeratose niemals ganz…
Eine Podologin sagt, dass die Hauptursache für Hornhaut beim falschen Schuhwerk läge. Außerdem klärt sie auf, warum es nicht gut ist die Hornhaut komplett zu entfernen. Außerdem erfahren wir in dem Video mit welchen Mitteln man Hornhaut loswerden kann. Was ist am besten? Bimsstein, Hornhauthobel oder eine Tinktur?
Behandlungsmöglichkeiten von Hyperkeratose
Eine Hyerkeratose muss behandelt werden, denn die Hautveränderung kann im schlimmsten Fall in Hautkrebs übergehen.
Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- chirurgische Entfernung: der behandelnde Arzt kann die Hautveränderungen aus der Haut herausschneiden (sogenannte Exzision) oder mit einem scharfen Löffel herausschaben (sogenannte Kürettage)
- Zerstörung der aktinischen Keratose
- örtliche Behandlung mit bestimmten Medikamenten (sogenannte Chemotherapeutika)
- Vereisung der Hyperkeratose (sogenannte Kryotherapie)
- Verdampfung mit einem Laser
- Entfernung durch chemisches Peeling mit ätzenden Substanzen (wie Trichloressigsäure) – Behandlung durch eine örtliche Chemotherapie
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Hyperkeratose gemacht? Dann lassen Sie auch andere daran teilhaben oder aber tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus. Nutzen Sie dazu einfach die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.
Hausmittel gegen Hyperkeratose
Grundsätzlich braucht man eine normale Hornhaut nicht entfernen, denn sie ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Sie stellt einen Schutz von tieferliegenden Gewebeschichten dar. Doch die meisten Menschen empfinden eine Hornhautschicht als unangenehm und unästhetisch. Deshalb kann man Hornhaut mit einfachen Methoden und Mittel entfernen:
✓ Fußbad mit Zitronenscheiben und Kamillenblüten
✓ Fußpeeling mit Urea
✓ Fußmassagen zur Vorbeugung
✓ Hornhautfeile
✓ Hornhauthobel
✓ Bimsstein
✓ Spezielle Salben, Cremes und Tinkturen
✓ Hornhautpflaster
Salben gegen Hyperkeratose
Falls die Hornhaut bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist, dann sollte eine Behandlung bei einem Dermatologen oder Podologen erfolgen. Häufig werden bei der Therapie Salben und Cremes zur Anwendung eingesetzt, die folgende Wirkstoffe beinhalten:
- Salicylsäure
- Harnstoffe
- Vitamin-A-Säure
- Milchsäuresalze
Auch Hunde leiden an Hyperkeratose – besonders Nase und Pfoten
Nicht nur Menschen können an einer Hyperkeratose erkranken, sondern auch Tiere.
Die sogenannte „erbliche Fussballen Hyperkeratose“ ist eine Hauterkrankung unter der bestimmte Hunderassen leiden können.
Diese Rassen können betroffen sein:
- Irish Terrier
- Deutscher Jagdterrier
- Kromfohrländer
- Bordeauxdogge
Die erbliche Fußballen Hyperkeratose (HFH) wird im Englischen auch als „corny feet“ bezeichnet. Der Teil der Hunde-Pfoten, die Bodenkontakt haben, wird von der palmoplantaren Hyperhidrose mit einer Schicht abgestorbener Zellen bedeckt. Diese sind so strukturiert, dass sie die mechanischen Kräfte der gesamten Haut tragen können. Meist treten Risse an den Ballen innerhalb der unelastischen Hornschicht auf. Bei einem gesunden Hund können schmerzhafte Risse aufgrund äußerer Ursachen wie eine nasse oder trockene Umgebung, Chemikalien oder Zink-Mangel entstehen. Sie heilen normalerweise von selbst.
Jedoch sieht es bei erblichen Fußballen Hyperkeratose anders aus. Betroffene Hunde haben Probleme auf unregelmäßigen Oberflächen zu gehen. Sie können aufgrund von Schmerzen in den Pfoten zum Teil gar nicht mehr laufen und bewegen sich dadurch kaum. Bis dato gibt es keine Heilung für HFH. Jedoch muss man den Tieren helfen. Der Tierarzt entfernt übermäßig verhorntes Gewebe auf Fußballen und Risse können durch sogenannte Hydratisierungspräparate gemildert werden.
Fazit
Einfache Hornhauterscheinungen kann man selbst und einfach behandeln. Mit einem passenden Schuhwerk, Fußbändern und pflegenden Salben kann man sehr viel Gutes für seine Füße tun. Sieht es aber nach einer Hyperkeratose aus, dann sollte man einen Experten wie Dermatologen oder Podologen zu Rate ziehen. Denn es zu folgenschweren Erkrankungen wie Hautkrebs kommen, wenn eine übermäßige Hornhautbildung nicht professionell therapiert wird.